In 6 Schritten zu klaren und überzeugenden Datenvisualisierungen

Wusstest du, dass das menschliche Gehirn ein Bild in nur 13 Millisekunden verarbeiten kann? Das ist schneller als ein Wimpernschlag! (Quelle: MIT News) In einer Welt, die von Daten überflutet wird, ist es wichtiger denn je, rohe Zahlen in klare, ansprechende Visualisierungen zu verwandeln.

Egal, ob du einem Team, einem Kunden präsentierst oder einfach nur versuchst, komplexe Daten zu verstehen – die richtige Visualisierung kann den entscheidenden Unterschied machen. Sie verwandelt trockene Zahlen in verständliche Insights und hilft dir, deine Botschaft klar und überzeugend zu vermitteln.

Doch eine gute Datenvisualisierung zu erstellen, ist mehr als nur ein paar bunte Diagramme in Excel zu erstellen. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Ästhetik, Klarheit und Genauigkeit zu finden. Es geht darum, deine Zielgruppe zu verstehen, die richtigen Werkzeuge zu wählen und die Daten so aufzubereiten, dass sie eine Geschichte erzählen.

Hier zeige ich dir in 6 Schritten, wie du zu besseren, klaren und überzeugenden Datenvisualisierungen kommst und teile meine Erfahrungen, Fehler und Erkenntnisse aus der Welt der Datenvisualisierung. Von der Wahl des richtigen Diagramms über die Bedeutung sauberer Daten bis hin zur Gestaltung guter Visualisierungen – ich zeige dir, wie du aus trockenen Zahlen lebendige und aussagekräftige Bilder machst. Egal, ob du ein Neuling bist oder schon Erfahrung hast, hier findest du praktische Tipps und Inspiration, um deine Datenvisualisierungen auf das nächste Level zu heben.

Warum Datenvisualisierung wichtig ist

Daten sind die Grundlage für fundierte Entscheidungen, aber rohe Zahlen und Tabellen können oft überwältigend und schwer zu interpretieren sein. Ohne eine klare visuelle Darstellung bleiben wichtige Erkenntnisse im Datenchaos verborgen.

Was ist für dich leichter zu verstehen?

Eine große Tabelle mit vielen Zahlen

Beispiel Mustertabelle

Oder ein Diagramm mit den wichtigsten Kennzahlen?

Beispiel Balkendiagramm

Datenvisualisierung schafft Abhilfe, indem sie komplexe Informationen in leicht verständliche Grafiken und Diagramme verwandelt. Sie hilft nicht nur dabei, Muster, Trends und Zusammenhänge schneller zu erkennen, sondern ermöglicht es auch, diese Erkenntnisse effektiv an andere zu kommunizieren.

In einer Welt, die immer datengetriebener wird, ist die Fähigkeit, Informationen visuell aufzubereiten, zu einer Schlüsselkompetenz geworden. Ob in der Geschäftswelt, der Wissenschaft oder im Alltag – Datenvisualisierung ist das Werkzeug, das aus Zahlen verständliche Geschichten macht und so bessere Entscheidungen ermöglicht.

Wie effektive Visualisierungen die Entscheidungsfindung beeinflussen

Bei einem Projekt zur Analyse von Verkaufszahlen saß ich zunächst vor einer riesigen Tabelle voller Zahlen. Ich konnte keine Muster erkennen – die Daten waren da, aber unübersichtlich. Als ich die Zahlen in ein einfaches Balkendiagramm umwandelte, wurde das Bild schon klarer und deutlicher: Die Bestseller sprangen sofort ins Auge, und mein Team konnte schnell entscheiden, welche Produkte wir stärker bewerben sollten.

Ein anderes Mal präsentierte ich die Kundenzufriedenheit über mehrere Quartale in einem Liniendiagramm. Der Abfall in einem Quartal war sofort sichtbar und löste eine Diskussion über mögliche Ursachen aus. Diese Visualisierung half uns, gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

Visalisierungen helfen dir:

  1. Daten verständlich zu machen
  2. Klarheit zu schaffen
  3. beschleunigen fundierte Entscheidungen. Für mich sind sie ein unverzichtbares Werkzeug, um aus Zahlen lebendige Geschichten zu machen, die jeder versteht.

Was funktioniert – und was nicht?

Stell dir, du möchtest ich in einer Präsentation die Verkaufszahlen verschiedener Produkte darstellen. In meinem Beispiel haben wir den Umsatz sowie die Anzahl der verkauften Produkte.

Balkendiagramm – so solltest du es nicht machen

In dieser Abbildung siehst du eine Visualisierung, welche weniger gut ist. Die Anzahl der verkauften Produkte ist nicht zu erkennen. Grund hierfür ist, dass der Umsatz und die Anzahl der verkauften Produkte auf der gleichen x-Achse abgebildet werden. Produkt 1 kostet pro Stück z.B. 200.000 €. Fügst du hier die Anzahl ein (in diesem Beispiel 15 Stück), ist die Zahl zu gering und wird nicht gut dargestellt.

Optimiertes Balkendiagramm – Zweite x-Achse für verkaufte Stückzahl

Besser ist diese Abbildung. Hier habe ich eine zweite x-Achse eingefügt für die Anzahl der verkauften Produkte. Dadurch hast du eine bessere Übersicht darüber, wie viel Stück pro Produkt abgesetzt worden sind und wie hoch der Umsatz ist.

Ein anderes Beispiel

In diesem haben wir die Kundenzufriedenheit in den Bundesländern in Deutschland. Wir möchten wissen, ob es regionale Unterschiede in der Kundenzufriedenheit gibt.

In dieser Abbildung wird die Kundenzufriedenheit mithilfe von Balkendiagrammen dargestellt, wodurch die Performance der einzelnen Bundesländer gut nachvollziehbar ist.

Das geht allerdings besser:

Diese Abbildung präsentiert die Kundenzufriedenheit in Form einer Karte. Diese Visualisierung empfinde ich persönlich als intuitiver und leichter verständlich, auch wenn dies letztlich eine Frage des Geschmacks ist.  

Die Unterschiede sind auf einen Blick sichtbar und man kann sofort erkennen, in welchen Regionen man nachbessern muss.

6 Schritte zu besseren, klaren und überzeugenden Datenvisualisierungen

1 – Verstehe deine Zielgruppe – wer wird deine Visualisierungen sehen?

Als ich anfing, Datenvisualisierungen zu erstellen, dachte ich, es ginge nur darum, die Daten „hübsch“ aussehen zu lassen. Ich konzentrierte mich auf Farben, Formen und Designs, ohne wirklich darüber nachzudenken, wer die Visualisierungen eigentlich sehen sollte. Bis ich bei einem Projekt für die Geschäftsleitung eine Präsentation vorbereitete und feststellte, dass meine detaillierten, technischen Grafiken völlig an den Bedürfnissen vorbeigingen. Die Botschaft kam nicht an, und ich verstand: Ohne die Zielgruppe zu kennen, schießt man leicht am Ziel vorbei.

Warum das Wissen über deine Zielgruppe entscheidend ist

Ein klassisches Beispiel ist die Präsentation von technischen Daten vor einem nicht-technischen Publikum. Wenn man mit Fachjargon und komplizierten Grafiken um sich wirft, verliert man die Zuhörer schnell. Ich erlebte das selbst, als ich einmal eine Analyse der Website-Performance vor dem Marketing-Team präsentierte. Die verwirrten Gesichter zeigten mir, dass ich zu sehr in die Tiefe gegangen war. Seitdem passe ich meine Visualisierungen an den Wissensstand und die Interessen meines Publikums an.

Folgende Fragen solltest du dir stellen:

  • Welche Trends sind wichtig?
  • Welche Entscheidungen müssen getroffen werden?
  • Wer wird das sehen?
  • Was interessiert sie wirklich?
  • Wie werden sie die Informationen nutzen?

Diese Überlegungen helfen dir, relevante und nützliche Visualisierungen zu erstellen. 

Was du daraus lernen kannst

  • Passe deine Visualisierungen an deine Zielgruppe an: Technische Details sind für ein Fachpublikum geeignet, aber für andere Gruppen braucht es klare, einfache Botschaften.
  • Konzentriere dich auf das Wesentliche: Nicht alle Daten müssen gezeigt werden – nur die, die für die Entscheidungsfindung relevant sind.
  • Nutze die richtigen Werkzeuge: Einfache Diagramme wie Balken- oder Liniendiagramme können oft mehr Aussagekraft haben als komplexe Grafiken.

2 – Wähle den richtigen Visualisierungstyp

Oft neigt man dazu, immer wieder das gleiche Diagramm zu verwenden – sei es ein Kreisdiagramm, Balkendiagramm oder ein anderes. Doch nicht jedes Diagramm eignet sich für jede Art von Daten. Der richtige Diagrammtyp entscheidet, ob deine Botschaft klar und verständlich ankommt oder in einem Durcheinander aus Zahlen und Farben untergeht.

Ein häufiger Fehler ist es, zu denken, dass ein Diagramm für alle Zwecke geeignet ist. Doch Daten sind vielfältig – sie können Trends, Vergleiche, Verteilungen oder Zusammenhänge zeigen – und jede dieser Aussagen erfordert eine andere Art der Darstellung. Die richtige Visualisierung zu wählen, ist wie das richtige Werkzeug für einen Job: Es macht die Arbeit nicht nur einfacher, sondern auch effektiver.

Wann solltest du welchen Diagrammtypen verwenden:

Es ist wichtig zu wissen, wann welches Diagramm am besten passt:

  • Balkendiagramme für Vergleiche (z. B. Verkaufszahlen verschiedener Produkte).
  • Liniendiagramme für Trends über die Zeit (z. B. monatliche Umsätze).
  • Streudiagramme für Zusammenhänge (z. B. Zusammenhang zwischen Werbeausgaben und Umsatz).
  • Heatmaps für Intensitäten (z. B. regionale Kundennachfrage).

Ein klassisches Beispiel ist die Darstellung von Korrelationen. Ein Balkendiagramm kann hier schnell verwirrend wirken, während ein Streudiagramm die Zusammenhänge auf einen Blick sichtbar macht. Die Wahl des richtigen Diagramms kann den Unterschied zwischen Klarheit und Chaos ausmachen.

Beispiel eines Streudiagramms: Der Wert eines Autos in Abhängigkeit vom Alter

Beispiel eines Streudiagramms

Hier sieht man auf einen Blick, wie groß der Wert eines Autos nach x Jahren ist.

Beispiel: Von einer Tabelle zu einem Balkendiagramm

In meinem Beispiel sind es einfachhaltshalber wenige Datensätze. Stelle dir nun vor, du hast viele verschiedene Kanäle über einen längeren Zeitraum.

Dies würde eine große Tabelle ergeben, welche nur schwer zu lesen wäre.

Was du daraus lernen kannst

  • Wähle den richtigen Diagrammtyp für die Daten: Nicht jedes Diagramm passt zu jeder Art von Information.
  • Experimentiere: Manchmal muss man verschiedene Visualisierungen ausprobieren, um die beste Lösung zu finden.
  • Frage dich: Was will ich zeigen? Einen Trend, einen Vergleich oder eine Verteilung?

Die richtige Visualisierung kann den Unterschied machen, ob deine Daten verstanden werden – oder einfach ignoriert. Also, denk daran: Es geht nicht darum, was dir am besten gefällt, sondern was die Aussage am klarsten vermittelt.


3 – Daten vorbereiten und säubern

Es passiert schnell, dass man Rohdaten direkt in ein Diagramm überträgt, ohne sie vorher zu überprüfen oder aufzubereiten. Doch meist endet das in einem chaotischen Durcheinander, das mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. Warum? Weil Daten selten perfekt sind – sie enthalten oft fehlende Werte, Duplikate, Ausreißer oder inkonsistente Formate. Ohne gründliche Bereinigung sind Visualisierungen nicht nur ungenau, sondern können auch in die Irre führen.

Ein bekanntes Sprichwort in der Datenwelt lautet: „Shit in, Shit out.“ Es bringt auf den Punkt, warum Datenintegrität so entscheidend ist. Saubere Daten sind die Grundlage für aussagekräftige Visualisierungen und fundierte Entscheidungen. Wer diesen Schritt überspringt, riskiert nicht nur falsche Erkenntnisse, sondern auch Glaubwürdigkeit.

Beispiel:

Beispiel eines fehlerhaften Datensatzes

Hier siehst du, dass einige Felder leer sind. In diesem Beispiel betrachten wir einfachheitshalber nur 10 Zeilen. Stell dir nun vor, du hättest mehrere Tausend oder gar Zehntausend Zeilen. Solche Unvollständigkeiten können deine Analyse erheblich beeinträchtigen. Daher ist es entscheidend, die Daten im Vorfeld gründlich zu bereinigen.

Fehler in Datensätzen können durch verschiedene Ursachen entstehen:

  • Menschliche Eingabefehler: Tippfehler oder übersprungene Felder.
  • Duplikate: Mehrfache Erfassung oder Import ohne Überprüfung.
  • Fehlende Werte: Unvollständige Dateneingabe oder technische Probleme.
  • Ausreißer: Messfehler, ungewöhnliche Ereignisse oder fehlerhafte Datenverarbeitung.
  • Inkonsistente Formate: Unterschiedliche Standards und Konventionen bei der Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen.

Warum Datenintegrität so wichtig ist

Ein klassisches Beispiel ist die Präsentation von Analysen, die auf ungeprüften Daten basieren. Ein kleiner Fehler – sei es ein falsches Datumsformat oder ein fehlender Wert – kann die gesamte Aussage verfälschen. Das Ergebnis? Verwirrung beim Publikum und im schlimmsten Fall falsche Entscheidungen.

Tools zur Datenbereinigung

Es gibt verschiedene Tools, um Daten effizient aufzubereiten:

  • Excel: Ideal für kleinere Datensätze und schnelle Bereinigungen.
  • Python: Mit Bibliotheken wie Pandas lassen sich Daten effizient bereinigen und transformieren – perfekt für größere Projekte.
  • SQL: Perfekt, um Daten direkt in Datenbanken zu bereinigen, zu filtern und zu transformieren, besonders bei großen und komplexen Datensätzen.

Jedes Tool hat seine Stärken, und die Wahl hängt oft von der Größe des Datensatzes und den spezifischen Anforderungen ab.

Häufige Probleme und wie man sie vermeidet

  1. Fehlende Werte:
    Sie können Analysen verzerren. Behandle sie durch Imputation (z. B. Mittelwert einsetzen) oder entferne sie, wenn es sinnvoll ist.
  2. Ausreißer:
    Extreme Werte können Ergebnisse verfälschen. Überprüfe deine Daten auf Ausreißer und entscheide, ob du sie entfernen oder anpassen solltest.
  3. Formatierungsfehler:
    Unterschiedliche Datumsformate oder Einheiten können zu Chaos führen. Standardisieren Sie Formate frühzeitig.

Disclaimer

Sei vorsichtig beim Löschen, Anpassen oder Ersetzen von Daten!

Jede Änderung kann die Integrität deiner Analyse beeinflussen. Frage dich immer:

  • Warum mache ich diese Änderung?
  • Welche Auswirkungen hat sie?

Dokumentiere jeden Schritt, um Transparenz zu schaffen und Fehler zu vermeiden.

Was du daraus lernen kannst

  • Saubere Daten sind die Grundlage: Ohne sie sind selbst die schönsten Visualisierungen wertlos.
  • Wähle das richtige Werkzeug: Excel, Python, SQL – jedes Tool hat seine Stärken und Schwächen.
  • Sei gründlich: Fehlende Werte, Ausreißer und Formatierungsfehler können Analysen ruinieren.

Also, mein Tipp: Nimm dir die Zeit, deine Daten gründlich aufzubereiten. Es mag mühsam sein, aber es lohnt sich. Denn am Ende willst du ja nicht nur hübsche Grafiken haben, sondern auch aussagekräftige Ergebnisse.


4 – Verwende die richtigen Tools für die Aufgabe

Es ist leicht zu denken, dass ein einziges Tool für alle Arten von Datenvisualisierungen ausreicht. Doch die Realität sieht anders aus: Es gibt eine Vielzahl von Werkzeugen, und jedes hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Die Wahl des richtigen Tools hängt von der Art der Daten, den Anforderungen des Projekts und den Zielen der Visualisierung ab.

Ob einfache Diagramme, interaktive Dashboards oder individuelle, programmierbare Visualisierungen – für jede Aufgabe gibt es das passende Tool. Doch welches ist das richtige? Und wie integriert man es am besten in bestehende Arbeitsabläufe?

Beliebte Tools für die Erstellung von Datenvisualisierungen

  • Excel: Ideal für einfache Diagramme und kleinere Datensätze.
  • Tableau: Perfekt für schnelle, interaktive Dashboards und benutzerfreundliche Visualisierungen.
  • Power BI: Kostengünstig und gut integriert in die Microsoft-Welt, ideal für Unternehmen, die bereits Microsoft-Produkte nutzen.

Vor- und Nachteile der einzelnen Tools

  • Excel:
    • Vorteile: Einfach zu bedienen, weit verbreitet, ideal für schnelle Analysen und einfache Visualisierungen.
    • Nachteile: Begrenzte Möglichkeiten für komplexe oder interaktive Visualisierungen, nicht geeignet für große Datensätze.

 

  • Tableau:
    • Vorteile: Schnelle, interaktive Dashboards, benutzerfreundlich.
    • Nachteile: Hohe Lizenzkosten, weniger flexibel für individuelle Anpassungen.

 

  • Power BI:
    • Vorteile: Kostengünstig, gute Integration in Microsoft-Produkte.
    • Nachteile: Weniger intuitiv, begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Wahl des richtigen Tools hängt von deinen Anforderungen ab – also überlege genau, was du brauchst, und probiere verschiedene Optionen aus! 


5 – Design-Tipps: Wie du Visualisierungen für alle verständlich machst

Mehr Farben und Details wirken auf den ersten Blick sinnvoll, können jedoch schnell das Gegenteil bewirken: Verwirrung deiner Zielgruppe. Ein überladenes Design verschleiert die zentrale Botschaft und lässt wichtige Informationen in der Fülle der Gestaltungselemente untergehen.

Ein bekanntes Prinzip in der Datenvisualisierung lautet: „Halt es einfach.“ Ein gutes Design ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vor allem klar und zugänglich. Es geht darum, die Botschaft so zu vermitteln, dass sie jeder versteht – ohne lange Erklärungen oder Interpretationen.

Prinzipien guter Designs: Einfachheit, Kontrast und Farbtheorie

Ein häufiger Fehler ist die Verwendung zu vieler Farben und Elemente. Ein Diagramm mit zehn verschiedenen Farben mag zwar beeindruckend aussehen, aber es erschwert die Interpretation der Daten. Stattdessen sollte man sich auf wenige, kontrastreiche Farben beschränken, welche die Botschaft unterstützen.

  • Einfachheit: Weniger ist oft mehr. Ein klares Design lenkt nicht vom Wesentlichen ab.
    • Ein Beispiel: Statt ein Liniendiagramm mit zehn verschiedenen Linien zu erstellen, die alle möglichen Metriken darstellen, konzentriere dich auf die zwei oder drei wichtigsten Trends. So bleibt die Grafik übersichtlich, und die Kernaussage wird klar.

  • Kontrast: Nutze starke Kontraste, um wichtige Informationen hervorzuheben.
    • In einem Balkendiagramm kannst du den wichtigsten Balken in einer kräftigen Farbe (z. B. Dunkelblau) darstellen, während die anderen Balken in einer neutralen Farbe (z. B. Grau) gehalten werden. Das lenkt die Aufmerksamkeit sofort auf den entscheidenden Wert.

  • Passende Farben: Wähle Farben, die harmonieren und die Aussage verstärken – ohne zu überladen.
    • Verwende eine begrenzte Farbpalette, die gut zusammenpasst, wie Blau und Orange (komplementäre Farben). Vermeide zu viele bunte Farben – ein Diagramm mit Rot, Grün, Gelb, Lila und Pink wirkt schnell überladen und unprofessionell.

Ergänzen Beschriftungen, Legenden und Anmerkungen

Ein Diagramm ohne klare Beschriftungen ist wie ein Buch ohne Titel – niemand weiß, worum es geht. Beschriftungen, Legenden und Anmerkungen sind entscheidend, um die Daten verständlich zu machen.

  • Achsen beschriften: Jede Achse sollte klar benannt sein, um den Kontext zu vermitteln.
    • In einem Liniendiagramm, das monatliche Verkaufszahlen zeigt, beschrifte die X-Achse mit „Monate“ und die Y-Achse mit „Umsatz in Euro“. So weiß das Publikum sofort, was dargestellt wird, ohne raten zu müssen.

 

  • Legenden hinzufügen: Sie helfen, die Bedeutung von Farben, Symbolen oder Linien zu erklären.
    • In einem gestapelten Balkendiagramm, das die Verkaufszahlen verschiedener Produkte zeigt, füge eine Legende hinzu, die erklärt, welche Farbe welchem Produkt entspricht. Ohne Legende wäre die Grafik schwer zu interpretieren.

 

  • Anmerkungen verwenden: Hebe wichtige Punkte oder Trends hervor, um die Aufmerksamkeit zu lenken.
    • In einem Diagramm, das die Kundenzufriedenheit über die Zeit zeigt, füge eine Anmerkung hinzu, die einen plötzlichen Abfall in einem bestimmten Monat erklärt – z. B. „Technische Probleme im Oktober“. Das hilft dem Publikum, den Kontext zu verstehen.

Diese kleinen Details machen den Unterschied zwischen einer verwirrenden und einer klaren, aussagekräftigen Visualisierung


6 – Teste und optimiere deine Visualisierungen

Man denkt schnell, dass eine Visualisierung perfekt ist, aber erst wenn andere ihr Feedback geben, merkt man, ob die Botschaft wirklich rüberkommt. Ohne diese Rückmeldungen läuft man leicht Gefahr, in seiner eigenen Sichtweise stecken zu bleiben und zu übersehen, wie die anderen die Infos verstehen.

Der Prozess des Testens und Optimierens ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Visualisierungen nicht nur gut aussehen, sondern auch ihre Kernaussage effektiv vermitteln. Feedback hilft, Schwachstellen zu erkennen und die Darstellung zu verbessern – sei es durch mehr Klarheit, bessere Genauigkeit oder eine stärkere Wirkung.

Hol dir Feedback ein

Ein verbreiteter Fehler bei der Erstellung von Visualisierungen besteht darin, sie ausschließlich aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Was dem Ersteller klar und logisch erscheint, kann für deine Zielgruppe leicht unverständlich oder verwirrend wirken. Konstruktives Feedback von anderen eröffnet neue Perspektiven und deckt auf, wo Optimierungspotenzial besteht.

Methoden zum Testen von Visualisierungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Feedback einzuholen und Visualisierungen zu testen:

  • Teste mit Kollegen: Sie kennen das Projekt und können fachliches Feedback geben.
  • Frage Außenstehende: Jemand, der nicht im Projekt involviert ist, bringt oft einen frischen Blickwinkel ein.
  • Nutze Prototypen: Erstelle frühe Versionen, um schnell Feedback zu sammeln, ohne zu viel Zeit in Details zu investieren.

Iterieren für Klarheit, Genauigkeit und Wirkung

Der iterative Prozess des Testens und Verbesserns ist der Schlüssel zu erfolgreichen Visualisierungen. Jede Überarbeitung bringt mehr Klarheit, Genauigkeit und Wirkung.

  • Klarheit: Vereinfache das Design, um die Kernbotschaft hervorzuheben.
  • Genauigkeit: Überprüfe die Daten und ihre Darstellung auf Fehler.
  • Wirkung: Stelle sicher, dass die Visualisierung die gewünschte Reaktion beim Publikum auslöst.

Häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt

Es ist verlockend, in einer Visualisierung alle verfügbaren Daten auf einmal darstellen zu wollen – jede Zahl, jeden Trend, jedes Detail. Doch das Ergebnis ist oft ein überladenes Diagramm, das niemand versteht.

SIcherlich kennst du folgenden Spruch: „Weniger ist mehr.“

Klarheit und Fokussierung sind der Schlüssel, um die Kernbotschaft effektiv zu vermitteln.

Ohne diese Klarheit kann eine Visualisierung schnell verwirrend wirken und ihre Aussagekraft verlieren. Deshalb ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und unwichtige Details wegzulassen.

1- Überladen von Visualisierungen mit zu vielen Informationen

Ein häufiger Fehler ist es, zu viele Informationen in eine Grafik zu packen. Ein Beispiel: Ein Liniendiagramm mit zehn verschiedenen Linien, die alle möglichen Metriken darstellen, wird schnell zu einem unübersichtlichen Chaos. Stattdessen sollte man sich auf die zwei oder drei wichtigsten Trends konzentrieren, um die Kernaussage klar zu vermitteln.

2 – Ignorieren der Bedürfnisse und des Kontexts deiner Zielgruppe

Ein weiterer Fehler ist es, die Bedürfnisse des Publikums zu ignorieren. Technische Daten vor einem nicht-technischen Publikum zu präsentieren, ohne sie zu vereinfachen, führt oft zu Verwirrung. Es ist wichtig, die Visualisierung an das Wissen und die Interessen der Zielgruppe anzupassen.

  • Technisches Publikum: Hier können detaillierte Grafiken und Fachbegriffe verwendet werden.
  • Nicht-technisches Publikum: Halte es einfach und erkläre die Kernaussagen klar und verständlich.

3 – Irreführende Visualisierungen: Daten selektiv auswählen und schlechte Skalierung

Ein weiteres Problem ist die selektive Auswahl von Daten oder eine manipulierte Skalierung der Achsen. Beides kann ein falsches Bild vermitteln und die Aussage der Visualisierung verfälschen.

  • Selektive Datenauswahl: Zeige immer den gesamten Kontext, nicht nur die Daten, die deine These unterstützen.
  • Skalierung der Achsen: Achte darauf, dass die Skalierung fair und korrekt ist, um die Realität korrekt widerzuspiegeln.

Ein Beispiel: Eine Grafik, die einen dramatischen Anstieg der Verkaufszahlen suggeriert, kann irreführend sein, wenn die Y-Achse bei 95 % beginnt, um den Anstieg übertrieben darzustellen.

Was du daraus lernen kannst

  • Weniger ist mehr: Konzentriere dich auf die Kernbotschaft und vermeide überladene Grafiken.
  • Kenne dein Publikum: Passe deine Visualisierungen an deren Wissen und Bedürfnisse an.
  • Sei ehrlich und transparent: Vermeide irreführende Darstellungen und achte auf eine faire Skalierung.

Fazit

Klarheit und Überzeugungskraft in Datenvisualisierungen erfordern einen strukturierten Ansatz und den Mut, dazuzulernen. Mit den sechs Schritten aus diesem Artikel kannst du gezielt bessere Visualisierungen erstellen.

Jede Entscheidung – von der richtigen Grafik bis zur Farbwahl – zählt. Bleib neugierig, probiere Neues aus und hab keine Angst vor Fehlern. Sie sind der Schlüssel zu echten Fortschritten

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